Synthetische Cannabinoide - Komatses Erwache
ADB-FUBINACA & Alcohol
Citation: Vitreus. "Synthetische Cannabinoide - Komatses Erwache: An Experience with ADB-FUBINACA & Alcohol (exp110052)". Erowid.org. Apr 6, 2020. erowid.org/exp/110052
DOSE: |
smoked | ADB-FUBINACA | ||
oral | Alcohol | |||
oral | ADB-FUBINACA | (edible / food) |
BODY WEIGHT: | 95 kg |
Set: gut gelaunt, vorfreude.
Setting: Wohnung, Krankenhaus, Bei den Eltern.
Gliederung:
- Vorwort.
- Trip.
o Vorbereitung.
o Humorekstase.
o Dramatische Wendung.
o Erwachen.
o Hiobsbotschaft – Psychische Eskalation:
- Life goes on.
Vorwort:
Alles was nun folgt, ist etwas umgeändert, um Menschen zu schützen und die momentane Verhandlung nicht negativ zu beeinflussen. Gern würde ich die Zeit zurückdrehen und das Geschehene ungeschehen machen aber das liegt nicht in meinem Ermessen, da es jetzt nun einmal ein (negativer) Teil von mir ist und daraus Erkenntnisse gezogen werden können.
Trip:
o Vorbereitung.
Es war ein sonniger Freitag und die Schulglocken klingelten. Nun endlich war die Schule aus und ich bewegte mich langsam Richtung Wohnung. Auf dem Weg dorthin, kommunizierte ich mit meinem besten Freund (Ich nenne ihn mal John) per WhatsApp und wir arrangierten ein spontanes Treffen bei mir. Kaum an der Wohnung angekommen, kam er mir schon entgegen und wir beredeten das weitere Vorgehen. Schnell kamen Synthetische Cannabinoide zur Rede und beschlossen und dazu, noch etwas Wein und Vodka zu besorgen. Also noch schnell zum Rewe und die benötigten alkoholischen Getränke besorgt. Er klärte noch mit seinen Eltern ab, das er bei mir übernachtet kann und fuhr nach Hause, um sein Schlafsack zu holen. Währenddessen ging ich in die Wohnung und bereitete alles vor. Nach einiger Zeit war das Zimmer hergerichtet, einige Synthetische Cannabinoide in Schokolade aufgelöst und welche zum rauchen bereitgelegt. Er kam nach einiger Zeit mit seinem Schlafsack zurück und wir begannen, zu konsumieren.
o Humorekstase.
Wir saßen da, sprachen über Gott und die Welt, hörten Musik, tranken Alkohol und rauchten Synthetische Cannabinoide. Im Gegensatz zu John trat die Wirkung bei mir relativ schnell ein und es kam positive Grundstimmung auf. Als wir Hunger bekamen, sind wir schnell ein Döner holen gegangen und was machten wir auf dem Weg zurück in die Wohnung? Genau, wir rauchten Synthetische Cannabinoide. Mir ist der Sinn für die Dosierung irgendwann total verloren gegangen und dafür mache ich mich immer noch verantwortlich. Zuhause angekommen, merke John immer noch nichts und das wunderte mich extrem. Wir rauchten weiter und allmählich merkte auch er die Wirkung. Wir aßen noch die Schokolande, was unheimlich dumm war aber ich hab hier bereits den Sinn für die Dosierung verloren. Der Abend gewann extrem an Humor und wir waren sehr Glücklich, solch eine Freundschaft zu führen. Wir lachten und lachten, bis es nicht mehr ging. Ich war sicherlich schon 10 Minuten am durchlachen. Über was, wusste ich selbst nicht. Ich konnte nicht mehr aufhören und versuchte deshalb, etwas Abstand zu John zu gewinnen um mich zu beruhigen. Dummerweise folgte er mir und ab hier wurde alles anders. Kaum hab ich den Raum verlassen, wurde mir ganz anders und hatte kein Drang mehr zum Lachen. Mir ging es von der einen Sekunden auf die Sekunde sehr schlecht.
Mir ging es von der einen Sekunden auf die Sekunde sehr schlecht.
o Dramatische Wendung.
Nach etwa einer Stunde kam ich wieder zu mir und es war alles anders. Die Musik war aus, das Licht an und die Atmosphäre neu und mystisch. Hier merkte ich, das der Rausch sehr stark ist aber das er noch stärker wird, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Ich raffte mich auf und weckte dabei John. Ich sprach ihn an und er reagierte mit solchen Sätzen wie „Wo bin ich?“, „Wer bin ich?“, „Was haben wir gemacht?“. Ich war zu Beginn sehr perplex und versuchte ihm, alle Fragen zu beantworten. Das funktionierte erstaunlicherweise für einen kurzen Moment, bevor er es wieder vergaß und mich erneut fragte. Ab hier trat ich Geistig immer wieder weg und das Kennzeichne ich mit „*Blackout*“.
*Blackout*
Ich fand mich wieder auf meinem Bett und sah gerade noch so, wie sich John übergab. Er saß einfach auf meinem Bett und übergab sich einige Male.
*Blackout*
In der gleichen Position sah ich ihn nun stehend einige Meter vor mir entfernt. Mein Zimmer war mit einer Kotzschicht übergossen. Er starrte mich mit weit aufgerissenem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Der Blick war so angsterfüllt und leer. Er übergab sich erneut einige Male. Mein Mund war sehr trocken und da erblickte ich eine Wasserflasche neben mir. Bevor ich mich dazu entscheiden konnte, danach zu greifen, trat ich wieder weg.
*Blackout*
Ich kam wieder auf dem Bett zu mir. Nun stütze sich John mit beiden Händen an meinem Sessel ab und starrte mich weiter an. Ich fragte mich, was er denn genau sieht aber Fragen konnte ich ihn in dem Augenblick nicht. Mir fiel die Wasserfalsche wieder ein und war fest davon überzeugt, dieses Mal danach zu greifen. Kaum bewegte ich mein Oberkörper nach vorne, geschah es wieder.
*Blackout*
Halb aus dem Bett hängend kam ich erneut zu mir. Schnell schnappte ich mir die Wasserflasche und nahm ein Schluck. Ein Blick in das Zimmer geworfen und ich sah John auf dem Boden liegen. Er zuckte und gab komische Geräusche von sich. Hier wurde mir der Ernst der Lage erst richtig Bewusst, da er auch Epilepsie hat. Ich blickte mich um und sah Baldriantabletten auf dem Tisch liegen. Ich dachte mir „Besser als nichts! Schaden können sie nicht und vielleicht bringt es mich ein wenig runter.“ Ich stand auf, ging zum Tisch und nahm einige Baldriantabletten. Ich nahm einige weitere aus der Packung und setzte mich auf den – mit kotze überfluteten – Boden. Mir war alles egal, da ich mir einfach tierische Sorgen & Vorwürfe machte. Ich versuchte ihm die Tabletten zu verabreichen aber als er den Kiefer zusammengebissen hat und eh alles gekrampft hat, entschied ich mich dagegen. Ich bin – was die Erste Hilfe angeht – auf den neuesten Stand und konnte daher auch total verpeilt und kaum noch anwesend ihn unterstützt. So überprüfte ich regelmäßig sein Puls, achtetet auf seine Atmung und versuchte ihn zu beruhigen, da er fürchterlich schrie. Ich trat zwischendurch immer wieder Geistig weg und verlor mein Bewusstsein. Als ich ihn wieder überprüfen wollte, bemerkte ich, dass kein Puls mehr vorhanden war und auch sein Brustkorb/Bauch keinen Anstand mehr machte, sich zu bewegen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich sah mich in der Pflicht, eine Herzmassage & Mund zu Mund Beatmung durchzuführen. Auch hier verlor ich zwischendurch das Bewusstsein und John schnappte nach Luft.
Das geschah ca. 4-mal und als ich nach dem 4. Mal wieder zu mir kam, gestand ich mir ein, dass ich aus dieser Situation nicht mehr alleine rauskomme.
als ich nach dem 4. Mal wieder zu mir kam, gestand ich mir ein, dass ich aus dieser Situation nicht mehr alleine rauskomme.
Ich wartete also auf den Notarzt und gab mein bestes, das wir beide unbeschadet aus der Sache herauskommen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit – welche eventuell 5 – 10 Minuten betrug – bis ich die ersten Sirenen hörte. In der Zeit durchlebte ich psychisch sowie physisch die Hölle auf Erden. Seltsame Gefühle gepaart mit Hass und Zorn. Nun ja, ich saß also in meinem Zimmer und hörte Klopfen, welches durch das Treppenhaus schallte. Ich versuchte durch Hilfeschreie auf mich aufmerksam zu machen, was weiter Minuten in Anspruch nahm und das Risiko steigerte. Als sie die passende Wohnung gefunden hatten, traten sie die Haustüre ein und drangen in die Wohnung ein. Ich bekam nicht mehr viel mit aber als ich bemerkte, dass jemand mein Zimmer betrat, strömte eine unheimliche Erleichterung durch meinen Körper und ich ließ von John ab, da ich mir sicher war, das er nun professionellere Hilfe bekommt. Ich ließ mich nach hinten fallen und schlug mit dem Hinterkopf auf den Boden auf. Alles wurde unscharf, mir wurde schwindelig und die Stimmen der Sanitäter empfand ich als Stumpf und konnte kein Wort verstehen. Ich bekam noch mit, das sie mich ansprachen und wie ich angehoben wurde, um wahrscheinlich mit eine Liege oder sonstigem zum Krankenwagen transportiert zu werden. Aber hier war ich komplett weg und mir ziemlich sicher, dass mein letztes Stündlein geschlagen hätte.
Ich bin froh, das mich wahrscheinlich das Adrenalin noch so lang durchhalten lies, bis Rettung eintraf, da John sonst ohne meine „Hilfe“ gestorben wäre. Wie ich im Nachhinein erfuhr, wurde noch in der Wohnung ein Defibrillator verwendet, um John zu reanimieren.
o Erwachen.
Ich öffnete meine Augen. „Wo bin ich?“ – „Was ist passiert?“ – „Was ist los?“ und noch einige Fragen schossen durch meinen Kopf. Ich sah alles extrem unscharf, hörte Stimmen wieder extrem Stumpf und nicht verständlich, meine Gedanken rasten, konnte nichts Fokussieren, nichts erkennen, nicht Reden, mich nicht bewegen. Einfach nichts! Ich war gefangen im eigenen Körper und so extrem Müde. So stelle ich mir es vor, wenn jemand einen Hirnschaden hat und nur noch geistig anwesend sein kann. Also vegetierte ich vor mich hin, in der Hoffnung, dass sich alles wieder bessert und ließ meine Gedanken schweifen. Immer wieder aufs Neue Sprachen mich Menschen – wahrscheinlich Pflege und Ärzte – an, was ich aber weder verstehen noch erwidern konnte. Jeder Versuch, etwas zu sagen, wurde schnell vom Körper verweigert und Hilflosigkeit machte sich in mir breit. Als ein Pfleger kam, um mich zu waschen, fragte ich mich, wie lange ich wohl schon hier liege und was für ein Tag überhaupt ist. Ab hier kamen die Sorgen. Nicht nur Sorgen um mein Befinden, sondern auch um mein Umfeld. Ich hatte am Montag wieder Schule und wenn ich dort unentschuldigt fehle und nicht in der Wohnung aufzufinden bin, dann machen Sich alle Sorgen und würden mich suchen. So kam es auch aber dazu später mehr. Der Tag nahm sein lauf und mir ging es immer besser. Erst verbesserte sich das sehen und dann die anderen Sinne. Schlussendlich war ich soweit genesen, dass ich wieder Sprechen konnte und kleine Bewegungen durchführen konnte. Erst da bemerkte ich, das John neben mir lag und erkundigte mich bei Pflegern, wie es ihm ginge und ob er „normal“ werden würde. Sie konnten mir nicht viel sagen, da an dem Zeitpunkt noch alles in der Sternen stand. Außerdem wollte ich endlich wissen, welchen Wochentag wir nun hatten und wir hatten Sonntag! Ich lag also seit 1,5 Tagen im Krankenhaus und bekam rein Garnichts mit, da sie mich ins künstliche Koma versetzt haben. Mir wurde Angeboten, das meine Eltern informiert werden, was ich dankbar ablehnte, da ich einfach Angst hatte. Angst vor ihrer Reaktion und meiner Zukunft. Ich selbst wollte erst mal Gerissenheit, was Sache ist.
Ich bekam dann noch Besuch von *Hust* „netten“ *Hust* Kriminalpolizisten um mich zu befragen. Wie es auch kommen musste, brach der Montag an und niemand wusste über meine Situation Bescheid. Weder die Schule, meine Eltern noch meine Mitbewohner meiner Wg. Meine Eltern wurden benachrichtigt, dass ich nicht in der Schule aufgetaucht bin und da ich weder in der Wg noch telefonisch anzutreffen war, klapperte irgendjemand alle Krankenhäuser ab. BOOM! Das machte die Runde und ich war Thema Nr. 1 jedes Gespräches an meiner Schule. Von Suizid zu Drogen bis zu Verstümmlung gingen Gerüchte rum, was mich einerseits etwas amüsierte aber auch schockte. Nur wenige Stunden später standen auch meine Eltern vor mir, welche extra 3 Stunden auf sich genommen haben, um nach mir zu sehen. Meine Angst war unbegründet. Sie waren einfach froh, dass es mir besser geht und ich noch am Leben war. Mir tat noch alles weh und konnte mich kaum ohne Schmerzen bewegen. Die ganzen Schmerz-beruhigungsmittel, welche für ein künstliches Koma verwendet werden, ließen nach. Dann wachte auch endlich John auf und ich versuchte mich mit ihm zu unterhalten, was sich als unmöglich herausstellte, da er immer den Faden verlor und starke Halluzinationen und Paranoia hatte. Er wurde sogar mal festgebunden, da er meinte, dass ihn alle umbringen wollen. Die Zeit verging, ich wurde immer aktiver, konnte immer mehr Sachen selbst machen und wurde somit am Dienstag entlassen. John ging es an dem Zeitpunkt wieder schlechter und ich machte mir große Sorgen. Es war Zeit gekommen, sich von John zu verabschieden und dabei stauten sich Schuldzuweisungen, Hass und Trauer in mir auf und ich konnte darüber nicht reden. Ich fühlte mich immer noch sehr komisch und hatte starke Oev´s. Ich wurde für eine Woche von der Schule krankgeschrieben, um mich zu erholen und wurde von meinen Eltern mit nach Hause genommen.
o Hiobsbotschaft – Psychische Eskalation:
Während der ganzen Fahrt drehten sich meine Gedanken um das Erlebte und um John. „Wird alles wieder wie zuvor?“ – „Was wenn John stirbt?“ – „Ist das meine Schuld?“. Ich schrieb am gleichen Abend noch mit einem guten Freund, welcher über alles Bescheid wusste. Er erklärte sich bereit, John noch am selben Abend zu besuchen. Wir waren kurz vor unserem Haus, als eine Nachricht von ihm kam. Darin stand, dass er nicht mehr in der Intensivstation ist, sondern in einer Psychiatrie. Das traf mich richtig hart ins Gesicht und es lief mir eiskalt den Rücken runter. Zu beginn erzählte ich meinen Eltern nichts davon aber nach einigen Minuten predigte ich ihnen die Nachricht und wieder fassten sie es gut auf. Sie versuchten mich zu beruhigen, was mittlerweile aber unmöglich war. Die Unwissenheit, eigene Schuldzuweisungen, Hass, Wut, einfach alles fraß sich im mich hinein. Ich versuchte, mich zu beherrschen um nicht sofort in Tränen auszubrechen, was mir auch gut gelang. Wir kamen also nach 3 Stunden zu Hause an – es müsste sicherlich schon 21 Uhr gewesen sein – und ich ging mit einer Ausrede an einen naheliegenden Teich.
Dort brach alles aus mir heraus. Ich hab mich für alles verantwortlich gemacht was passiert ist und konnte damit überhaupt nicht umgehen. Nach 30 Minuten totalem reinsteigern, bemerkte ich wie alles komisch wird. Meine Lunge war schon total verschleimt, was mir das Atmen sehr erschwerte. Mein Kopf schmerzte ganz Komisch, meine Gedanken rasten, ich war sehr kurzatmig
Mein Kopf schmerzte ganz Komisch, meine Gedanken rasten, ich war sehr kurzatmig
Life goes on.
Als ich wieder ankam, setzte ich mich sofort in Kontakt mit John und machte ein Treffen fest. Wir besprachen einfach alles. Wie wir das Erlebt empfunden haben, welche Folgen wir davongetragen haben und freuten uns einfach, das es „gut“ ausging. Ich entschuldigte mich für alles, da mich das ganze sehr belastet hat und er bedankte sich, für die Rettungsaktion.
Das Ganze hat unsere Freundschaft nicht geschwächt, nein ganz im Gegenteil! Sie wurde dadurch gestärkt. Wir beide haben daraus individuelle Schlüsse und Prinzipen gezogen. Auch wenn es nicht immer gut läuft, man sollte nie vergessen wer auch bei schlechten Zeiten an deiner Seite steht und dir den Rücken stärkt.
Exp Year: 2016 | ExpID: 110052 |
Gender: Male | |
Age at time of experience: 20 | |
Published: Apr 6, 2020 | Views: 1,955 |
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