ALD 52
Formel aus:
(47)
Andere Namen:
N-Acetyl-LSD, (47) 1-Acetyl-LSD, (17) 1-Acetyl-N,N-diethyllysergamide (engl.). (101/493)
Spezifikation:
Die Summenformel betraegt C22H30N3O2. (eigen)
Allgemeines:
ALD-52 ist chemisch gesehen ein Derivat der Lysergsaeure. (101/494) Es unterscheidet sich von dem bekanntesten Lysergsaeureabkoemmling LSD dadurch, dass es eine zusaetzliche Acetylgruppe am Pyrrolring gebunden hat. (101/493)
A. Hofmann, Entdecker des LSD und Psilocybins, hat auch diese halluzinogene Droge untersucht. Damals, nach der Entdeckung der psychoaktiven Wirksamkeit von LSD, wurde eine neue Serie von Lysergsaeureabkoemmlingen getestet. ALD-52 war eine dieser Verbindung. Die Verbindung zerfaellt sehr schnell in LSD, wenn sie mit Wasser in Verbindung gebracht wird. Sie teilt sich dann in LSD und Essigsaeure auf. Die Droge ist relativ instabil und muss gekuehlt und in Loesung aufbewahrt werden. (47)
Geschichte:
Die "Brotherhood of Eternal Love", eine Organisation, die fuer den Gebrauch von LSD war, erzeugte ALD-52 anstelle von LSD im Amerika der 60Žer Jahre. (46) Es ist moeglich, dass diese Verbindung als "Orange Sunshine" im "Summer of Love" in den spaeten 60Žer Jahren verkauft wurde. Es kam auf jeden Fall zum Prozess gegen die Erzeuger, die behaupteten, ALD-52 sei ja nicht LSD und sei deshalb legal. Sie wurden verurteilt, vor allem deshalb weil die Verfolger annahmen, dass erstens sich diese Verbindung sofort wieder bei Einnahme zum illegalen LSD hydrolisiert, und zweitens, weil man ALD-52 nur aus LSD chemisch synthetisieren kann. Damit war fuer das Gericht klar, dass ein Verbrechen vorlag. (101/493)
Wirkungen:
A. Shulgin berichtet in seinem Werk "TIHKAL" dass die Droge im Bereich von 50-175mcg getestet wurde und es eine Zahl von Versuchen mit Menschen gegeben hat, aber mit unterschiedlichen Ergebnissen. Einer fand, berichtet Shulgin, dass es weniger visuelle Veraenderungen als LSD erzeuge, und es schien, dass es weniger Aengstlichkeit erzeuge und auch etwas schwaecher als das LSD waere. Ein anderer wiederum stellte fest, berichtet Shulgin, dass es den Blutdruck intensiver wie das nahe verwandte LSD steigere. Und ein Dritter konnte die Verbindungen gar nicht auseinanderhalten. (101/493)
Da die Substanz in LSD und Essigsaeure zerfaellt kann man annehmen, dass die gleiche Dosis zur gleichen Wirkung fuehrt, abzueglich des Essigsaeureteils, der die Molekuelmasse erhoeht. Deswegen ist eine geringfuegig hoehere Dosis wie bei LSD anzunehmen, wie auch im oberen Absatz von Alexander Shulgin berichtet wurde. Die hoehere Dosis ergibt sich daraus, dass eben noch die Essigsaeuremasse hinzugerechnet werden muss. So ergibt sich die wirksame Dosis aus der LSD-Dosis und dem Essigsaeurerest und ist von der Masse damit etwas groesser. (eigen)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)