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Ergin

Formel aus:

(12, 62/437)

Andere Namen:

9,10-Didehydro -6- methylergolin -8beta- carboxamid, d-Lysergsaeureamid, Lysergamid, LA-111. (14, 62/437)

Spezifikation:

Die Summenformel dieser Verbindung betraegt C16H17N3O. Sie hat ein Molekulargewicht von 267,32; Ergin kristallisiert mit Prismen aus MeOH, mp 242 Grad Celsius (erniedrigt), (62/437) wasserloesl.; (43, 62/437) Methansulfonatprismen aus MeOH/Aceton, mp 232 Grad Celsius (dec.), leicht loesl. in H20. (62/437)

Vorkommen:

Argyreia nervosa, A. tuerbosa;
Claviceps paspali, C. purpurea;
Ipomoea violaceae;
Turbina corymbosa;


Allgemeines:

Diese Verbindung ist ein Derivat der Lysergsaeure, und stammt damit chemisch aus einer Gruppe von Alkaloiden, welche sich durch eine Reihe psychoaktiver Vertreter auszeichnen. Am meisten bekannt ist das LSD, aber auch manche Wirkstoffe aus den Mutterkornarten, schmarotzenden, primitiven Pilzarten, entstammen dieser chemischen Strukturgruppe. Aber auch in hoeheren Pflanzen aus der Familie Convolvulaceae, den Windengewaechsen, sind manche Arten (Argyreia, Ipomoea, Turbina) mit einem Gehalt an Lysergsaeurederivaten vorhanden. (11, 45, 62)

Die Droge wurde bereits frueher von Albert Hofmann entdeckt und erst spaeter entdeckte dieser, dass diese Droge eines der aktiven Wirkprinzipien in den Samen der Ipomoea- und Turbina-Arten ist. Diese Droge wird in ihrem Ursprungsgebiet als Ololiuhqui bezeichnet. (eigen)

Albert Hofmann untersuchte auch die stereochemische Variation - Isoergin genannt. Er nahm bis zu 2 mg Isoergin ein und spuerte nur beruhigende Wirkungen, gleich wie bei Ergin. Er beobachte auch eine "Arealitaet und komplette Bedeutungslosigkeit der aeusseren Welt", wie auch ich sie nach der Einnahme von Ipomoea violaceae Samen entdeckt habe. Albert Hofmann merkt in diesem Fall an, dass es typisch fuer halluzinogene Drogen sei, dass an der unteren Schwellendosis, solche Wirkungen auftreten, denn diese Wirkung laesst sich nach seinen Worten, die Jonathan Ott wiedergibt, auch bei Psilocybin und anderen Halluzinogenen nachweisen. Es ist damit auch moeglich, dass Isoergin bei hoeheren Dosen wirksam ist. (62->eigen)

Wirkungen:

Die Wirkung ist gekennzeichnet durch ein Gefuehl von geistiger Leere, und von einem Gefuehl der Unwirklichkeit und Sinnlosigkeit der aeusseren Welt. Des weiteren tritt ein gesteigerter Gehoersinn auf und eine angenehme koerperliche Muedigkeit, die schliesslich in Schlaf muendet. (14)

Jonathan Ott, Verfasser des Buches "Pharmacotheon" gibt in diesem an, dass Ergin nur milde halluzinogene Wirkungen mit ausgesprochenen, beruhigenden Nebenwirkungen besitzt. (62/128)

Dosis:

Die Dosis ist 10-20x hoeher als bei der sehr nahe verwandten Verbindung LSD. (14) Sie betraegt nach Albert Hofmann etwa 1-2 mg oral. (43) Jonathan Ott gibt hingegen eine Dosis von 0,5-1 mg an, wenn die Droge oral eingenommen wird, (62/437) und fuehrt auch weiter aus, dass Albert Hofmann die Droge in einem Dosisbereich von 500 mcg bis zu 1 mg getestet habe. (62/128)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)

Geschichte:

1932: Die erste chemische Synthese erfolgte durch Smith. (62/437)

1955: Eine Synthese von Ergin erfolgte durch Stoll, einem Mitarbeiter von Albert Hofmann bei der Firma Sandoz in der Schweiz, die von der Verbindung Lysergsaeure ausging. (62/437)

1959: Albert Hofmann, der Entdecker des LSD's, entschloss sich das wirksame Prinzip des Ololiuqui aufzudecken. Durch Vermittlung von Richard Gordon Wasson gelangte er in den Besitz der Samen. Botanisch wurden die Samen als Turbina corymbosa und Ipomoea violaceae identifiziert. Es gelang die wirksamen Stoffe zu isolieren. Es waren dies Ergin und Lysergsaeurehydroxyethylamid. (14)

1960: Isolation durch Arcamone aus Claviceps paspali, einer Mutterkornart. (62/437)