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Delta1-THC

Formel aus:

(27, 54/7, 62/452)

Andere Namen:

THC ist die Abkuerzung fuer Tetrahydrocannabinol; dieser Begriff wird sehr oft als Sammelbegriff fuer die einzelnen Isomere von THC verwendet. Das Wort wird aber auch haeufig als Abkuerzung fuer den Hauptwirkstoff Delta1-THC verwendet, der nur ein moegliches Isomer ist. (27, 62/452)

Delta9-THC: Diese weit verbreitete Bezeichnung ergibt sich in einem anderen Nomenklaturverfahren (Nummerierungsverfahren der Atome). (13, 54/7)

Delta1-3,4-transTHC, (11/73, 23, 45/105, 62/452) 6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-7,8,9,10,-tetrahydro-6H-dibenzo(b,d)pyran, (24) Tetrahydro-6,6,9-trimethyl-3-pentyl-6H-dibenzo[b,d]pyran-1-ol. (62/452)

Vorkommen:

Cannabis sativa var. indica (auch C. indica);


Allgemeines:

Delta1-THC ist der Hauptwirkstoff der Cannabispflanze und damit auch der Bereitungen Marihuana und Haschisch, die aus dieser Pflanze gewonnen werden. Aufgrund der chemisch schwer zu bestimmenden Lage der Doppelbindungen im 6-atomigen Heterocyclusring wurde die chemische Struktur der Verbindung erst verhaeltnismaessig spaet aufgedeckt und durch eine chemische Synthese bestaetigt. Die Erstsynthese gelang erst im Jahre 1964 der Forschergruppe von R. Mechoulam und Y. Gaoni in Israel. Vor dieser schwierigen Forschungsarbeit wurden Gemische der Isomeren, oder gar nur Oele erhalten, die mit den damaligen Methoden nicht getrennt werden konnten. Erst mit der Trennung der Isomere wurden die genauen qualitativen und quantitativen Zusammenhaenge geklaert. (45/105, 62/452) Nur geringe Mengen des Isomers Delta6-THC und anderer Cannabinoide verfaerben die Wirkung, die hauptsaechlich durch Delta1-THC erzeugt wird, denn dieses ist mengenmaessig am staerksten in den Pflanzenbereitungen und den daraus erzeugten Rauschdrogen enthalten. Das zweite Isomer, das oben erwaehnt Delta6-THC kommt nur in wenigen Prozenten des Gehaltes an Delta1-THC vor, wirkt aber gleich und ist chemisch viel stabiler. Ein anderes Cannabinoid mit psychoaktiver Wirkung ist das Propyl-THC (auch THCV genannt), welches ebenso in geringem Masse in der Pflanze vorkommt. Es hat nur geringe Auswirkungen auf den Cannabisrausch, da es ebenso nur in Promillen im psychoaktiven, Indischen Hanf, vorkommt. (27)

Die Strukturisomere von THC:

Strukturisomere einer Verbindung haben immer die gleiche Summenformel, d.h. die gleiche Zahl an Atomen pro Molekuel. Strukturisomere unterscheiden sich in den physikalischen und chemischen Eigenschaften und wirken damit auch verschieden auf den Menschen ein. Von einer eher komplexen Verbindung wie THC gibt es natuerlich sehr viele Strukturisomere. An dieser Stelle sollen uns aber nur jene Strukturisomere interessieren, welche sich von der Lage der Doppelbindung im Heterocyclusring (einem 6-er Ring) unterscheiden. Diese Verbindungen werden als Tetrahydrocannabinole bezeichnet - kurz nennt man sie, wie schon oefters erwaehnt, THC´s. Fuer die Strukturisomerie von THC ist der 6-atomige Heterocyclus bedeutsam, denn die Natur selber stellt schon verschiedene Isomere dar, indem die Lage der Doppelbindung in diesem Ring verschoben wird. So kommen natuerlich schon 2 Strukturisomere von THC in der Cannabispflanze vor: Delta1-THC und Delta6-THC vor. Uebrigens - das Delta3-THC - eine kuenstliche Verbindung, war lange Zeit das erste synthetisch herstellbare THC. Es gelang erst viel spaeter die beiden natuerlichen THC´s herzustellen. (eigen)

Die beiden Strukturisomere delta1-THC und delta6-THC unterscheiden sich damit nur durch die Lage der Doppelbindung im 6-Heterocyclus. (27)

Da die Lage der Doppelbindung im 6-atomigen Heterocyclusring logischerweise 6-fach verschieden liegen kann, gibt es eigentlich 6 moegliche Isomere. Von diesen theoretisch moeglichen THC-Isomeren sind aber nicht alle psychoaktiv. Delta5-THC und Delta7-THC sind inaktiv. Delta3-THC ist, wie schon oben angefuehrt, aktiv. Delta1-3,4-cis-THC ist auch inaktiv. (45/115) Also gibt es 3 wirksame THC-Isomere. Es sind dies Delta1-THC, Delta3-THC und Delta6-THC. (eigen)

Isomere:Synonyme:Psychoaktivitaet:Formel:
Delta1-THCDelta9-THCaktiv
Delta1-3,4-cis-THCinaktiv
Delta3-THCDelta 6a,10a-THCaktiv
Delta5-THCinaktiv
Delta6-THCDelta 1(6)-THC, delta8-THC, Delta6-3,4-trans-THCaktiv
Delta7-THCinaktiv


Tabelle. Die 6 moeglichen Strukturisomere von THC.

THC-COOH (THC-Saeure) und CBDS (Cannabidiolsaeure) in der lebenden Pflanze:

In der lebenden Cannabispflanze liegen die einzelnen Cannabinoide ueberwiegend in ihrer psychisch inaktiven Form vor. Diese Saeureformen koennen durch mehr oder Weniger Waerme und Sauerstoff in die wirksamen decarboxylierten (ohne Saeuregruppe) Formen umgewandelt werden. So wird aus CBDS (Cannabidiolsaeure) und THCS (THC-Saeure, auch THCA (engl).) durch Decarboxylierung beim Trocknen oder Rauchen CBD (Cannabidiol) oder/und THC. (27/41)

Andere, kaum aktive Cannabinoide:

Auch die eigentlich kaum psychoaktiven Cannabinoide, wie das CBD (Cannabidiol) oder auch das CBN (Cannabinol) veraendern etwas die Wirkung und bilden zusammen die bekannte Wirkung der Rauschdrogen Marihuana und Cannabis, denn erst die Mischung der einzelnen psychoaktiven Inhaltsstoffe gibt den typischen "turn" einer Cannabisbereitung. Es kommen uebrigens auch Alkaloide in der Pflanze vor, doch diese sind nur in Spuren vorhanden und erzeugen kaum nennenswerte Wirkungen. (27)

CBN (Cannabinol) - ein moegliches Abbauprodukt:

Da das natuerliche Delta1-THC selber instabil ist und bei Luftzutritt langsam zerfaellt, altern Marihuana und Haschisch und verlieren mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Das Abbauprodukt von THC scheint die Verbindung CBN (Cannabinol) zu sein, welches sich in altem Grass und Haschisch anreichert. (27)



Abb. Die chemische Struktur von CBN.

CBD (Cannabidiol) - Precursor in der Biosynthese von THC:

Die Biosynthese der Cannabinoide, also das genaue chemische Verfahren, nachdem die Pflanzenzellen THC erzeugen, ist nicht sicher erforscht. Allgemein geht man von folgendem Schema aus:

Geranylphosphat (eine in der Pflanzenwelt verbreitete Vorstufe von Terpenen) und Olivetol/Olivetolsaeure kondensieren zu Cannabigerolsaeure. R. Mechoulam, der Entwickler der ersten Synthese von THC, meint, dass dann eine Oxydation zu Hydroxycannabigerol erfolgt, aus dem ueber eine weitere Zwischenstufe (b) Cannabidiol (CBD) bzw. Cannabidiolsaeure (CBDS) cyclisiert wird. (Cyclisierung in der Chemie meint, dass sich eine Kohlenstoffkette zu einem Ring schliesst.). Aus dem entstandenen CBD/CBDS kann wiederum Delta9-THC bzw. THCS entstehen. (27/41)

Die Verbindung CBD spielt noch in einem anderen Zusammenhang eine Rolle. Unwirksame Faser- und Oelhanfsorten bilden ueberwiegend nur CBD, die letzte Vorstufe zum Delta1-THC. Der letzte Schritt, eine Umisomerisierung, wird nicht durchgefuehrt. Hier greifen eine Reihe von Verfahren ein, die halbsynthetisch aus CBD durch Umisomerisierung Delta1-THC, aber auch das stabilere Delta6-THC bilden. (27)



Abb. Vermutliche Biosynthese der Cannabinoide.

Verschiedene chemische Nomenklaturverfahren:

An dieser Stelle soll kurz auf eine Problematik in der Lesbarkeit der chemischen Nomenklatur (Bezeichnungsverfahren) fuer THC hingewiesen werden. Da die Tetrahydrocannabinole komplizierte, heterocyclische Kohlenwasserstoffverbindungen sind, und auch aus historischen Gruenden (die Nomenklaturverfahren haben sich mehrfach geaendert), gibt es verschiedene Nummerierungen der Atome fuer alle Tetrahydrocannabinole, die leider optisch nur schwer zu unterscheiden sind, (27, 45) und leider sehr haeufig in verschiedenen Publikationen verwechselt werden. (eigen)

Der beruehmte Drogenforscher A. Shulgin publizierte in dem bekannten Sammelwerk Mikuriya T.: "Marijuana: Medical Papers. 1839-1972." eine Arbeit, welche die bekannte chemische Literatur ueber THC zu diesem Zeitpunkt zusammenfasste. Der Titel dieses Sammelwerkartikels war: "Recent Developments in Cannabis Chemistry.". In diesem Artikel befindet sich auch ein Exkurs ueber die verschiedenen Nomenklatursysteme (chemische Bennenungssysteme) fuer die Cannabinoide. A. Shulgin schrieb, dass es grundsaetzlich vier verschiedene Systeme der Bennennung gibt:
  • Pyran basierendes Modell der Nummerierung:

    Dies war das erste benutzte Modell der systematischen Bennenung aus chemischer Sicht, welches verwendet wurde. Der Englaender Todd fuehrte dieses System ein. Die Basis dieses Systems ist, dass man THC als ein substituiertes Pyran auffasst. Folglich ergibt sich folgendes System der Nummerierung: (61/399)



    Abb. Das Pyransystem. (61/399/1)

  • Dibenzopyran basierendes Modell der Nummerierung:

    Mit dem zuerst benutzten Modell der Pyrannummerierung ist auch dieses System nahe verwandt. Es betrachtet THC als substituiertes Dibenzopyransystem. Dieses Benennungssystem verwendet die Chemical Abstracts (CA) Normen. Beide Systeme, das Pyransystem und das Dibenzopyransystem haben einen entscheidenen Nachteil: Wenn naemlich der zentrale Pyranring bei irgendwelchen Isomeren geoeffnet ist, aendert sich automatisch die Nummerierung. (61/399f.)



    Abb. Das Dibenzopyransystem. (61/399/2)

  • Biphenyl basierendes Modell der Nummerierung:

    Um die Nachteile des Pyran- und des Dibenzopyransystems der Nummerierung zu vermeiden wurde hauptsaechlich in Europa ein neues System verwendet, naemlich das Diphenyl-nomenklatursystem. In diesem System ergibt sich nun folgende Nummerierung fuer die einzelnen Atome des THC-Molekuels: (61/400)



    Abb. Das Biphenylsystem. (61/400/1)

  • Terpen basierendes Modell der Nummerierung:

    Heutzutage wird am haeufigsten ein System verwendet, welches sowohl den Terpenteil des THC-Molekuels, als auch den aromatischen Teil, in die Betrachtungen einschliesst. Dieses System ist das Terpen-basierende Nomenklatursystem. In diesem System ergeben sich folgende Nummern fuer die einzelnen Atome des THC-Molekuels: (61/400f.)



    Abb. Das Terpensystem. (61/400/2)

Die Metabolisierung von THC im menschlichen Organismus:

Nach den bekannten Drogenforschern Richard Evans Schultes und Albert Hofmann, in ihrem bekannten Klassiker der Halluzinogenforschung, dem Werk "Botany and Chemistry of Hallucinogens", werden die THC-Isomere, wenn sie in den Koerper aufgenommen werden, wie auch andere zentralwirksame Drogen abgebaut. Dieser Vorgang wird als Metabolisierung bezeichnet. Die 7-Methylgruppe scheint der prinzipielle Angriffspunkt der Metabolisierung zu sein. 7-Hydroxy-delta1-THC und 7-Hydroxy-Delta6-THC werden als erste Abbauprodukte gebildet. (Je nachdem, ob Delta1- oder Delta6-THC vorliegen.) Diese Reaktion scheint von Wichtigkeit zu sein, denn die 7-OH-Verbindungen zeigten alle eine grosse Aktivitaet in Tierversuchen. Die derzeitige Wissenslage laesst vermuten, dass diese Verbindungen auch fuer die Wirksamkeit im Menschen verantwortlich sind. Die weitere Hydroxylierung der 7-OH-verbindungen bringt nur mehr Deaktivierung. Die endgueltigen Abbauprodukte sind hauptsaechlich saure Verbindungen. (45/111)

Cannabinoidrezeptoren:

Nach neueren Forschungsergebnissen wird die Wirkung von Cannabinoiden von den sogenannten Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 im Gehirn und auch in der Milz des Menschen uebermittelt. Es gibt koerpereigene Stoffe, die sogenannten Anandamide, welche im Koerper des Menschen die Funktion von Cannabinoiden besitzen. Es wurden inzwischen 3 Anandamide nachgewiesen, welche die Wirkungen von Cannabinoiden besitzen. Es sind dies Arachidonylethanolamid, Docosatetraylethanolamid und Homo-Gamma-Linolenylethanolamid. (100/14f.) Es soll an dieser Stelle an die entsprechenden Beschreibungen der einzelnen Anandamide verwiesen werden.

Wirkungen:

Eberhard Teuscher fuehrt in seinem Werk "Biogene Gifte" folgende strukturelle Voraussetzungen an, die notwendig sind, damit eine Verbindung, die typische Wirkung von THC ausloest:

Die strukturelle Voraussetzungen fuer die Wirkung auf das ZNS sind das Dibenzopyran-Grundgeruest mit einer freien oder veresterten Hydroxylgruppe am C-Atom 1 und einer Seitenkette am C-Atom 3 des aromatischen Ringes, sowie eine 6a,10a-trans-Verknuepfung. Die Verzweigung der Seitenkette erhoeht die Aktivitaet, Substitution des aromatischen Ringes durch elektronegative Gruppen wie COOH hebt die Wirkung auf. Bei allen natuerlichen Cannabinoiden sind nur die 6aR,10aR-Verbindungen aktiv. Optimal fuer die Wirkung ist weiterhin die geminale Dimethylgruppe am C-Atom 6 des Pyranringes. (17)



Abb. Syntheseschema von (-)-delta1-3,4-trans-THC.

Synthese:

Die Verbindung Delta6-THC ist stabiler als die natuerlich hauptsaechlich vorkommende Variante Delta1-THC. Moderne Synthesen produzieren deshalb hauptsaechlich Delta6-THC. (27)

Alte Synthesemethoden haben uebrigens noch racemisches (+/-)-THC ergeben, doch diese alten Verfahren wurden durch neuere ersetzt, die nur noch das wirksamere (-)-THC ergeben. (27)

  1. Reaktion von Olivetol mit Diethylacetoglutarat:

    Dieses Verfahren wurde erstmalig von Fahrenholtz, Lurie und Kienstead beschrieben. Es zeichnet sich dadurch aus, dass beide Isomere - Delta1- und Delta6-THC gebildet werden. Die beiden Isomere koennen nach der Reaktion mittels Chromatographie getrennt werden. Nachteilig bei dieser Synthese ist, dass die endgueltige Ausbeute an THC nur sehr gering ist, jedoch ist die Stereokonfiguration bei dieser Reaktion richtig. (61/410)



    Abb. Synthese von Delta1- und Delta6-THC von Diethylacetogluatarat und Olivetol aus.

  2. Reaktion von Verbinol (aus (-)-alpha-Pinen hergestellt) und Olivetol mittels BF3-etherat:

    Dieses Syntheseverfahren wurde zuerst von Mechoulam, Braun und Gaoni beschrieben. Vorteil bei dieser Reaktion ist, dass eine der Startverbindungen fuer die Reaktion, alpha-Pinen, kaeuflich erworben werden kann und somit nicht arbeits- und zeit- und kostenintensiv selbst bereitet werden muss. Grundsaetzlich funktioniert die Reaktion nach folgenden Reaktionsschema. Zuerst wird das Pinen zu einem Allylalkohol (Verbinol) oxidiert. Anschliessend wird in einer zweiten Reaktion dieses Verbinol mit Olivetol zusammenkondensiert, was eine Menge von Nebenprodukten und das gewuenschte Olivetyl-pinen ergibt. Dieses muss mittels chromatographischer Verfahren abgetrennt werden. Das Olivetyl-pinen kann ind das Delta6-THC umgewandelt werden und auch bei Bedarf weiter in das natuerliche Delta1-THC isomerisiert werden. Ein weiterer Vorteil bei dieser Methode ist, dass die Stereospezifitaet und die absolute, optische Konfiguration kontrolliert werden, aber wiederum beschraenken die notwendigen chromatographischen Trennungen die Endprodukte auf eine kleine Menge: (61/410f.)



    Abb. Synthese von Delta1- und Delta6-THC von Pinen via Verbinol und Olivetol aus.

    Ueberfuehre (-)-alpha-Pinen zu (-)-Verbenol (Dies ist die Vorbereitungsreaktion).

    Fuege 1M (-)-Verbenol (razematisches Verbenol gibt die Haelfte an Ausbeute), 1M Olivetol oder ein Analog mit Methylenchlorid als Loesungsmittel zusammen. Es wird dann BF3-etherat hinzugefuegt und alles wird 1,5h bei Raumtemperatur stehengelassen, um annaehernd 35% Ausbeute zu bekommen, nach Verdunsten im Vakuum oder einer Reinigung wie oben, um das unverbrauchte Olivetol zurueckzugewinnen. Es koennen entweder cis- oder trans-Verbenol benutzt werden.

    Die JCS-Unterlagen fuegen 1g BF3-etherat zu einer Loesung von 1g Olivetol und 1,1g Verbenol in 200 ml Methylenchlorid und lassen es 2h bei Raumtemperatur stehen. JACS 94, 6164(1972) empfiehlt 2h bei -10 Grad Celsius, dann eine halbe Stunde bei Raumtemperatur ruhen und den Gebrauch von cis- statt trans-Verbenol (das Letztere zerfaellt naemlich bei Raumtemperatur). Die Reaktion laeuft auch unter Stickstoff, das Doppelte an Verbenol, das Einfache an Olivetol, 0,85ml BF3-etherat und 85ml Methylenchlorid/g Verbenol (beides frisch destilliert ueber Calciumhydrid) sind noetig, um 50% Ausbeute zu erhalten.

    Die Quelle JACS 94, 6159(1972) erwaehnt den Gebrauch von Citral und Arzneim. Forsch. 22, 1995(1972) den Gebrauch von p-TSA. In der Synthese von THC mit Verbenol ist das cis-Isomer gegenueber dem trans-Isomer zu bevorzugen, da sich das Letztere bei Zimmertemperatur zersetzt. Pinen oder Carvon geben wirksame THC-Analoge. (23/15f.)

  3. Fuer l(-)-delta1-THC und Delta6-THC von 2-Epoxycaren: siehe JACS 92,6061 (1970) und U.S. Patent 3,734,930:

    1M (+)-trans-2-Carenoxid (2-Epoxycaren), 1M Olivetol oder ein Analog und 0,05M p-Toluolsulfonsaeure werden in 10l Benzol gegeben. Es wird 2h lang am Rueckfluss gekocht. Anschliessend wird im Vakuum verdunstet, (Das unverbrauchte Olivetol kann auch wie oben beschrieben abgetrennt werden.) um 30% Ausbeute n THC zu erhalten. 3-Carenoxid ergibt 20% Ausbeute fuer Delta-1(6)THC. (23/16)

  4. Synthese von CBD (kann anschliessend zu THC umisomerisiert werden) aus (+)-trans-p-menthadien-2,8-ol-1 und Olivetol aus:



    Abb. Syntheseschema von CBD aus (+)-trans-p-menthadien-2,8-ol-1 und Olivetol aus. (61/411)

    Diese Synthese wurde von Petrzlka, Haeflinger, Sikemeier, Ohloff und Eschenmoser entwickelt. Grundlage dieses Herstellungsverfahrens ist die Reaktion zwischen dem unsubstituierten Olivetol und dem einfach synthetisch herzustellenden Terpenols (+)-trans-p-menthadien-2,8-ol-1. Es wird direkt das stereospezifisch richtige Isomer von CBD erzeugt. (61/411)



    Abb. Reaktionsmechanismus der THC-Synthese.

Geschichte:

1964: Gaoni et Mechoulam R. isolierten erstmalig delta1-THC aus Haschisch. (45/105, 62/452)

1967: Von Mechoulam R. et al. synthetisch hergestellt. (13, 45/105) Auch Jen et al. entwickeln eine Synthese. (45/105, 62/452)

1969: Petrzlka et al. entwickeln eine Synthese. (45/105)

1973: Ederly stellt die wirksame Dosis beim Menschen fest. Es sind dies 3-5 mg (-)-delta1THC. (45/114)

1974: Razdan et al. berichteten in ihrer publizierten Arbeit von einer Modifikationsmoeglichkeit des Syntheseweges. (45/105)

Extraktion:

I. Die grobe, anfaengliche Extraktion der Cannabinoide:

  1. Kaltextraktion:

    Mariahuana oder zerbroeseltes oder zerriebenes Haschischharz werden mit Methanol, Alkohol, Benzol, Petroleum-Ether oder Isopropylalkohol bedeckt. Man laesst das Ganze 12h einwirken, filtriert und wiederholt das Einweichen mit frischem Loesungsmittel. Dieses Prozess kann durch vorsichtiges Erwaermen des Gemisches ueber eine Dauer von 3h beschleunigt werden. Doch die Temperatur sollte 50-60 Grad Celsius nicht ueberschreiten, da sonst eine Zersetzung der empfindlichen Cannabinoide eintritt. Von den gesammelten Loesungsmittelextrakten wird das Loesungsmittel verdampft, bis ein Harz entsteht oder bis das Oel zaehfluessig wird und adsorbiert den Extrakt auf Marihuana oder einem anderen Traegermittel (meist Tabak) Die Extraktion wird solange wiederholt, bis das Marihuana wirkungslos bleibt. (23)

  2. Diskontinuierliche Heissextraktion nach dem Sohxletverfahren:

    Marihuana oder zerbroesseltes oder zerriebenes Haschischharz werden in einen Sohxletaufsatz gegeben. In den Rundkolben wird MeOH eingefuellt. Der Rundkolben wird in ein Wasserbad gestellt und vorsichtig auf etwa 75 Grad Celsius erhitzt. Die Waerme verdampft das Loesungsmittel MeOH, welches durch den Extraktor aufsteigt. Im ueber den Extraktor angebrachten Rueckflusskuehler kondensiert das Loesungsmittel und tropft in den Sohxletextraktor, wo sich das Marihuana oder Haschischharz in einer Filtertuete befindet. Dort sammelt sich das Loesungsmittel an und laugt das Marihuana/Haschisch aus. Sobald der Fluessigkeitsstand den Ueberlauf erreicht hat, fliesst das Loesungsmittel, dass jetzt einen Teil der Cannabinoide enthaelt zurueck in den Rundkolben. Der Kreislauf beginnt von Neuem. Man laesst das Ganze meist einige Stunden gedeihen, bis sich das Loesungsmittel im Sohxlet-extraktor nicht mehr gruen/braun faerbt. Die Extraktion ist abgeschlossen, das Marihuana oder Haschischharz enthaelt keine Cannabinoide mehr und kann verworfen werden. Man laesst die Extraktionsloesung auf Raumtemperatur abkuehlen. (eigen)

    Der Sohxletaufsatz wird durch einen Destillationsaufsatz ersetzt. Es wird wieder vorsichtig erhitzt mittels des Wasserbades. Das Loesungsmittel beginnt zu Verdampfen und sammelt sich als Kondensat hinter dem Destillationskuehler an und kann wiederverwendet werden. Im Destillationskolben wird die Loesung immer zaehfluessiger. Bevor es zu zaehfluessig geworden ist, muss die Destillation abgebrochen werden, damit man das Oel ohne grossen Verlust aus dem Kolben bringt.(eigen)

II. Reinigungstechniken, v.a. zur Entfernung der Wachse:

  1. Das erzeugte "Rohoel" ist immer noch ein Gemisch verschiedenster Stoffe, vor allem Zucker, aber auch feste Wachse sind in der Loesung enthalten; ein Teil des Wachses kann relativ leicht entfernt werden, indem man die noch heisse Oel-Loesungmitteloesung durch einen normalen Kaffeefilter fliessen laesst; gleichzeitig mit dem Abkuehlen bleibt ein Teil des Wachses haengen, dass aber auch grosse Teile des wirksamen Stoffes enthaelt. Durch Nachwaschen mit Loesungsmittel wird eine Verbesserung der Konzentration von THC erreicht. Dies ist sicherlich keine professionelle Technik, denn aufgrund der hohen Fettloeslichkeit, bleibt ein betraechtlicher Teil der Cannabinoide im Wachs haengen. Mit dem Entfernen des Fettes werden auf jeden Fall die beim Rauch so kratzenden und hustenerregenden Teile Grossteils entfernt. Auf diese Weise gereinigtes Oel ist viel leichter und vertraeglicher zu rauchen und belastet die Lungen viel weniger. (eigen)

  2. Die professionelle, analytische Chemie verwendet eher folgendes Verfahren: Die erhaltene Rohfraktion wird unter einem starken Vakuum nochmals destilliert und so werden verschiedene Fraktionen erhalten, die einen unterschiedlichen Siedepunktsbereich haben. Die Fraktion, welche etwa bei 200 Grad Celsius siedet ist die gesuchte Fraktion, welche die psychoaktiven Cannabinoide enthaelt. (27)

III. Weitere, wirksamere Reinigung durch Waschung (Auslaugung):

  1. Anschliessend wird dieser schon vorgereingte Rohextrakt weiter gereinigt, um eine noch hoehere Reinheit (Konzentration) zu erhalten. Dies geschieht dadurch, dass der erhaltene Rohextrakt wiederum in einen Loesungsmittel, bevorzugt einem nicht mit Wasser mischbaren, geloest wird. Diese Loesung wird in einen Scheidetrichter gegeben und wiederholt mit Wasser gewaschen. Auf diese Weise werden die eher wasserloeslichen Teile aus dem Extrakt herausgezogen. Da die Cannabinoide ausgesprochen fettloeslich sind, bleiben die in dem Loesungmittel, welche mit Wasser nicht mischbar oder auch nur kaum mischbar ist. In diesem Fall verwendet man entweder Wundbenzin oder Ether, welche kaum mit Wasser mischbar sind. Grundsaetzlich werden bei einem solchen Verfahren eher groessere Mengen an Wasser benoetigt - da die im Rohextrakt vorhandenen Stoffe bereits ueberwiegend fettloeslich sind und damit nur schwer in Wasser loeslich sind. Vor allem das Chlorophyll, welches dem Oel immer noch seine Farbe gibt, kann als Anzeiger dienen, wie gut das Oel von wasserloeslichen Verbindungen gereinigt wurde. Die grundsaetzliche Vorgangsweise eines jeden Reinigungsganges ist die gleiche - der Scheidetrichter, in dem sich die Loesung befindet wird mit Wasser zur Haelfte aufgefuellt und anschliessend geschuettelt. Man laesst den Scheidetrichter in einem Stativ ruhen, bis sich die beiden Schichten getrennt haben. Anschliessend wird die wasserhaeltige Fraktion abgetrennt und verworfen. (eigen)

Das erzeugte Oel wird nun entweder chromatographisch weiter gereinigt, um reines THC zu erhalten, oder es dient dem Konsum. Hierfuer wird es entweder pur geraucht, oder auf Traegermaterial (Haschisch, Marihuana, Tabak,...) aufgebracht. (27)

IV. Chromatographische Reinigung:

Das bereits vorgereinigte Oel wird wiederum in einem geeigneten Loesungsmittel oder einem Loesungmittelgemisch geloest, welches dann von oben auf die Chromatographiesaeule aufgetragen wird. Langsam trennen sich die verschiedenen Stoffe beim Durchrinnen sich dadurch, dass sie sich verschieden fest an den Fuellstoff der Sauele binden. Im "Definitiven Hanfhandbuch" wird Aluminiumoxid als Fuellstoff aufgefuehrt. Dadurch ist die Trennung in verschiedene Fraktionen gelungen. R. Mechoulam hat sogar eine Methode entwickelt, die sogar die einzelnen Isomere auseinandertrennen kann. (eigen, 27)

Dosis:

  • Rauchen:

    Beim Rauchen muss nach Katzung eine Dosis von 3-5 mg aufgenommen werden, damit muss 1 Joint wegen der Pyrolyse (Zersetzung durch das Rauchen) ca. 20-50 mg THC enthalten, was nach Katzung 1-5g Marihuana ensprechen wuerde. (53/40) Diese Angabe bezieht sich auf relativ schwaches Marijuana. Eine Menge von 5g Marijuana ist bereits eine grosse Menge und muss auf sehr, sehr viele Joints aufgeteilt werden, damit sie geraucht werden kann. Eine Sorte Marijuana, bei der man 5g rauchen muesste, damit ein High erreicht wird, wuerde von jeden Kaeufer als Betrug aufgefasst werden. Im allgemeinen raucht ein Cannabiskonsument maximal bis zu 0,5g Grass in einem Joint und erwartet sich davon sehr wohl eine merkbare Berauschung. (eigen)

  • Essen/Trinken:

    Die beim Essen notwendige Dosis zur Rauscherzeugung betraegt nach Katzung 5-30 mg, was etwa 2g Haschisch entspricht. (53/40) Diese Dosisangabe bezieht sich sicherlich auf relativ unwirksames, billiges Haschisch, denn die Dosis ist ungemein hoch. Eigene Beobachtungen zeigen auf, dass bereits eine Dosis von 0,5-1g Haschisch von den meisten Konsumenten als sehr stark und mehr als ausreichend empfunden wird. (eigen)
  • Injezieren:

    Auch bei der Injektion von THC gibt es ausgepraegt unterschiedliche Ansichten, was die Dosis betrifft. So fuehrt Katzung eine Dosis von 0,6-1 mg an, (53/40) die sehr renommierten Forscher Albert Hofmann, Richard Evans Schultes und auch Jonathan Ott tendieren alle zu einer hoeheren Dosis von 3-5 mg THC. (45/114, 62/452)

Spezifikation:

Delta9-THC ist eine instabile Substanz, die unter Luftzutriff, bei Lichteinfall und Temperaturen ueber 10 Grad Celsius zerfaellt. (12/26) Die Summenformel lautet C21H302. Das Molekulargewicht betraegt 314,45. Die Verbindung ist ein Oel mit einem bp von 200 Grad Celsius. Die Verbindung ist loeslich in Oelen, (62/452) und Alkoholen und fettliebenden Loesungsmitteln. Als Loesungmittel werden haeufig Benzin, aber auch MeOH, Alkohol und Ether verwendet, wenn Oel erzeugt wird. Es werden aber auch fettreiche Lebensmittel, v.a. Butter, Joghurt zur Bereitung essbarer Drogengebraeue verwendet. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)

Nachweise:

Aufgrund des Verbotes von THC-haeltigen Bereitungen (Marihuana, Haschisch,...) entstand die Notwendigkeit Proben der Droge chemisch zu bestimmen. Aber nicht nur Drogenproben muessen untersucht werden, sondern auch der Nachweis im lebenden Menschen musste den Gerichtsmedizern fuer allfaellige gerichtliche Entscheidungen in standardisierter Form zur Verfuegung stehen, deshalb wurden eine Reihe von Analysermethoden entwickelt. Es hat sich ein regelrechter Markt entwickelt, da die Bestueckung der gerichtsmedizinischen Institute, weltweit gesehen, ein grosser Markt mit einer grossen Nachfrage ist. Im allgemeinen haben sich Vortests mit Echtblausalz B und eine anschliessende Bestimmung durch einen Gaschromatographen als Standard bei der Bestimmung von Drogenproben durchgesetzt. Im Bereich der Untersuchungen von aus Menschen gewonnen Proben haben sich inzwischen enzymatische Tests durchgesetzt. (eigen)

1. Farbnachweise:

1.1. Echtblausalz B

Es tritt eine rote Faerbung bei Anwesenheit von THC mit Echtblausalz b (di-o-Anisidin-tetrazoliumchlorid) auf. CBN liefert eine violette, CBD eine orange Farbe. Es sind Testkits im Handel. Einer stammt von der Fa. Merck. (27/23) Dieser Test wird weitverbreitet zur Vorbestimmung auf einen moeglichen THC-Gehalt gerichtsmedizinisch angewandt. (eigen)

1.2. Duqenois Reagenz:

Mit der Duqenois Reagenz (Vanillin-acetaldehyd-HCl) tritt bei THC, CBN und CBD eine violette Faerbung auf. (27/23)

0,1g getrocknetes und pulversisiertes Marihuana werden mit 5ml Petrolaether 15 Min. lang ausgezogen. Das Marihuana wird abfiltriert und verworfen. 1ml des Petrolaetherauszuges werden eingedampft. Es werden 2ml Duquenois-Reagenz hinzugegeben. (Diese wird aus 12 Tropfen Acetaldehyd, 1g Vanillin und 50 ml EtOH bereitet.). Es werden 2ml. konz. Hcl. hinzugegeben. Die Mischung wird 10 Minuten stehengelassen. Es werden 2ml Chloroform hinzugegeben. Es wird geschuettelt. Die Trennung in 2 Schichten wird abgewartet. Wenn die Chloroform Schicht sich purpur faerbt sind Cannabinoide anwesend. (27/20)

1.3. Beam Reagenz:

Mit der Beam Reagenz (5%-ige ethanol.KOH (27/23) tritt eine rotviolette Faerbung zwischen den Schichten auf. Beim Test wird folgendermassen vorgegangen: 0,1g getrocknetes und pulversiertes Marihuana werden mit 5ml Petrolether 15 Min. ausgezogen. Das Marihuana wird abfiltriert und verworfen. 1ml der Lösung werden in 2ml einer Lösung von 15%-iger HCl in EtOH gegeben. Es entstehen 2 Schichten. Wenn eine rote Farbe zwischen den Schichten entsteht sind Cannabinoide anwesend. Nach dem Schuetteln ist die obere Schicht farblos und die untere orange-rosa. Wenn man dann 1ml Wasser zugibt, enfärbt sich diese. (27/20)

1.4. Gibbs Reagenz:

Mit Gibbs Reagenz (2,6-Dibromchinon-4-chlorimid-isopropylamin) tritt bei THC eine grau-violette Farbe auf. Bei Anwesenheit von CBD oder CBN tritt eine blaugruene Faerbung auf. (27/23)

1.5. Ghamrawy Reagenz:

Mit der Ghamrawy-Reagenz (p-Dimethylaminobenzaldehyd-H2SO4) tritt bei THC, CBD oder CBN eine braeunlich-rote Farbe auf. (27/20)

1.6. Blackie Reagenz:

Die Blackie Reagenz ist Benzaldehyd-isobutanol (27/23)

2. Fluoreszenzmessung

Im Verhalten unter UV-Licht unterscheiden sich Cannabinoide stark. THC fluoresziert in gelblich-gruener Farbe, CBN kaum und CBD ueberhaupt nicht. Es wird folgendermassen vorgegangen: 1g staubtrockenes Marihuana oder 0,25g Haschisch werden in 5ml Loesungsmittel (Petrolether, Benzol, Chloroform,...) 2 Min. ausgezogen. Das Marihuana wird abfiltriert und verworfen. Das Loesungsmittel wird verdampft. 0,5ml konz. H2SO4 werden zu dem Rueckstand gegeben. Das Reagenzglas wird verschlossen und geschuettelt. Die Loesung wird 10 Sekunden vorsichtig in einem kochendem Wasserbad (98 Grad Celsius) erhitzt und anschliessend gekuehlt. Es werden 10 ml 20%-iges Ammoniumhydroxid beigegeben. Es wird gemischt und unter UV-Licht untersucht. Durch Einsatz von einem Fluorimeter kann die Untersuchung verfeinert werden. Der Extraktionsrueckstand wird dafuer 15 Min. bei 110 Grad Celsius erhitzt. Man findet nach dem Aufloesen in einem Loesungsmittel Fluoreszenzspitzen bei 420nm fuer THC und bei 440nm fuer CBD und CBN.

3. Aus Urin mittels immunochemischer Verfahren: (EMIT, TDx u.a.)

Diese Form der Untersuchung hat eine weite Verbreitung zur Bestimmung von einem moeglichen Cannabiskonsum bei Menschen gefunden. Dieses Test werden sowohl gerichtsmedizinisch, aber auch in manchen Staaten, als Entscheidungshilfe bei Verkehrsgutachten, eingesetzt. Ebenso wurde von amerikanischen Firmen diese Analysemethode eingesetzt, um vor der Einstellung eines Arbeitnehmers einen potentiellen Drogenkonsum nachzuweisen. (eigen)

Dieses Untersuchungsverfahren wird von verschiedenen Anbietern als "Komplettpaket" vertrieben und ist allgemein am Markt erhaeltlich. (eigen)

Es gibt nur eine Ja/Nein Aussage ueber den den Einstellungsschwellwert ("cut-off"), jedoch bereits nach 2 Min. Der THC Nachweis aus Urin (incl. dem Passivrauchen!) kann durchschnittlich noch 6-10 Tage nach Aufnahme erfolgen. Unter Umstaenden bis 30 Tage und laenger ist sogar noch ein Nachweis moeglich. (Daldrup, zit bei Arnold 1988).

4. Aus Urin oder Plasmaextrakt mittels Radioimmunoassay (RIA)

Radioaktiv markierte Antikoerper verbinden sich mit Cannabinoiden und lassen so einen indirekten Nachweis durch Messung der Radioaktivitaet zu. (27/24)

4. Gaschromatographie (GC) :

Die Gaschromatographie funktioniert folgendermassen: Eine Probe wird verdampft und durch eigene Saeulenrohre geschickt. Ja nach Verteilung und Durchflussgeschwindigkeit kann auf die Verbindung geschlossen werden. Gaschromatographische Verfahren werden von vielen Gerichtsmedizinern der Erde zur Nachbestaetigung eines positiven Echtblausalz B Test verwendet, und haben deshalb eine grosse Relevanz fuer gerichtliche Entscheidungen. (eigen)

5. Massenspektrographie (MS):

Dies ist die genaueste Nachweismethode von Reinstoffen, aber auch mit Abstand das Teuerste. Das kombinierte Verfahren bietet 100%-ige Genauigkeit. Die Verbindung wird zertruemmert und die Truemmer in einem eigens gebauten Massendetektor gemessen. Dieses Verfahren wird vor allem von der analytischen Forschung eingesetzt, da der Kostenfaktor zu hoch fuer Massenuntersuchungen ist. (eigen)

Beide Verfahren (GC und MS) werden gerne kombiniert, um eine 100%-ige Sicherheit ueber die Reinsubstanzen zu gewinnen. (eigen)

6. Aus Speichel:

Der Nachweis von THC im Speichel nach dem Rauchen soll moeglich sein. (53/42)

7. Aus den Haaren

Es gibt eine Nachweismethode, wobei aus Haarproben festgestellt werden kann, ob ein Cannabiskonsum vorliegt. (eigen)